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Solidaritätsnetwerk Köln informiert

Maja ist im Hungerstreik. Wir auch!
Seit dem 5. Juni befindet sich Antifaschist:in Maja im Hungerstreik, um sich den Haftbedingungen und der einseitigen Prozessführung in Ungarn zu widersetzen. Die Soli-Gruppe Free Maja ruft für den 20. bis 22. Juni 2025 zu den Antifaschistischen Aktionstagen auf, um Majas Protest von Deutschland aus zu unterstützen. Mehrere politische Organisationen aus Köln werden sich mit einem 48-stündigen Hungerstreik an den Aktionstagen beteiligen. Über das Wochenende gibt es ein abwechslungsreiches politisches Programm mit Mahnwachen, einem Vortrag sowie einem antifaschistischen Kulturabend. Zu den Organisator:innen zählen das Frauenkollektiv, die Internationale Jugend und das Solidaritätsnetzwerk aus Köln.
Alle Termine im Überblick:
Freitag, 11 Uhr, Homarstr. 64: Pressekonferenz zum Beginn des Hungerstreiks
Freitag, 13-17 Uhr, Wiener Platz: Kundgebung und Mahnwache
Freitag, 19 Uhr, Homarstr. 64: „Warum hungerstreiken wir? Der Budapest-Komplex und Majas Haftbedingungen“ – Vortrag und Diskussion
Samstag, 13-17 Uhr, Edelweiß-Piraten-Denkmal: Kundgebung und Mahnwache (ab 15 Uhr parallel Stonewall-Basteln im Verein)
Samstag, 19 Uhr, Homarstr. 64: Antifaschistischer Kulturabend
Zum Hintergrund:
Vom ungarischen Staat wird Antifaschist:in Maja vorgeworfen, im Januar 2023 einen Neo-Nazi- Aufmarsch in Budapest angegriffen zu haben. „Seit das Berliner Kammergericht vor einem Jahr in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Auslieferung durchgesetzt hat, wird Maja im ungarischen Knast lebendig begraben“, so Felix Wagner vom Solidaritätsnetzwerk Köln: „Von den Behörden ist eine strenge Isolationshaft angeordnet, oft kann Maja nur für weniger als eine Stunde am Tag andere Menschen sehen oder hören.“ Dazu kommen mangelhafte Versorgung und schlechte hygienische Bedingungen, in der Zelle gibt es Kakerlaken und Bettwanzen. Zum mittlerweile angelaufenen Prozess wird Maja stets gefesselt vorgeführt, Einblicke in die Ermittlungsakten werden massiv erschwert.
Als nicht-binäre Person wird Maja in Ungarn besonders unterdrückt – tägliches nackt ausziehen und für einige Zeit permanente Videoüberwachung gehören genau so zu dieser Unterdrückung wie der ständige Versuch, Majas Nicht-Binarität auszulöschen. „In Ungarn wurde das binäre Geschlechtssystem in der Verfassung verankert“, heißt es im Aufruf der Organisator:innen: „Der ungarische Präsident Viktor Orban hetzt immer wieder offen gegen LGBTI+ Menschen, im April wurde sogar ein Gesetz verabschiedet, mit dem sich Pride-Paraden verbieten lassen.“ „All das führt uns vor Augen, dass der Kampf für die Rechte und die Selbstbestimmung von LGBTI+ Personen auch heute mit aller Kraft geführt werden muss“, erklärt Wagner.
Maja ist trotz aller dieser Angriffe standhaft geblieben. Einen Deal der ungarischen Staatsanwaltschaft, die geforderte Strafe von 24 Jahren Haft ohne Prozess mit sofortigem Schuldeingeständnis auf eine Strafe von 14 Jahren festzusetzen, lehnt Maja ab. Seit dem 5. Juni nutzt Maja nun den eigenen Körper als Mittel des Widerstands gegen die Haftbedingungen, die Prozessführung und die Repression – Maja ist im unbefristeten Hungerstreik.
„Damit baut Maja Druck auf, um eine Verbesserung der Haftbedingungen durchzusetzen“, so Wagner: „Diesen Druck wollen wir verstärken, und deshalb auch in Deutschland in Aktion treten.“ Die Organisator:innen erklären: „Wir solidarisieren uns nicht nur mit Maja, sondern wollen auch auf die Komplizenschaft des deutschen Staats mit dem ungarischen aufmerksam machen und zeigen, wie dieser „Rechtsstaat“ immer mehr seine eigenen Gesetze und Staatsbürger:innen mit Füßen tritt.“
Die Organisator:innen
Das Frauenkollektiv Köln, die Internationale Jugend Köln und das Solidaritätsnetzwerk sind Teil der Föderation Klassenkämpferischer Organisationen (FKO). Die FKO ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, einen Beitrag zum Aufbau einer klassenkämpferischen Arbeiter:innenbewegung in Deutschland zu leisten.
https://fkoonline.org/
 

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